Wie reif ist dein Produktmanagement?
- Ronny Mees

- 11. Dez.
- 3 Min. Lesezeit
Warum Reife heute über Wettbewerbsfähigkeit entscheidet**
Deutschland gilt als Land der Ingenieure. Als Land hochwertiger Produkte, gründlicher Entwicklung, solider Technologie. Und trotzdem sehen wir in vielen Branchen das gleiche Muster: Wir verlieren Tempo. Neue Wettbewerber kommen früher auf den Markt, haben klarere Produktstrategien, arbeiten kundenzentrierter und datenbasierter.
Der Grund ist selten mangelndes Können. Es liegt vielmehr an Strukturen, die Innovation und fokussiertes Produktmanagement ausbremsen. Rollen sind unklar, Prioritäten verschieben sich ständig, und viele Produktmanager arbeiten im Reaktionsmodus statt an der Wertentwicklung ihrer Produkte.
Wer diesen Kreislauf durchbrechen will, braucht Orientierung. Und genau dafür eignet sich ein Reifegrad-Modell.
Warum ein Reifegrad-Modell heute unverzichtbar ist
Produktmanagement funktioniert nur dann wirkungsvoll, wenn Rollen, Methoden und Entscheidungswege zusammenpassen. Das ist jedoch in vielen Unternehmen nicht der Fall. Die Folgen sind sichtbar:
zu späte oder zu breite Produktentwicklungen
Entscheidungen, die aus dem Bauch oder politischem Druck entstehen
fehlende Markttransparenz
Produktmanager, die Aufgaben jonglieren statt zu steuern
Ein Reifegrad-Modell macht diese Muster greifbar. Es zeigt, wo eine Organisation steht, und noch wichtiger: wohin sie sich entwickeln sollte, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Die sechs zentralen Felder der Produktmanagement-Reife

1. Markt & Kunde – vom Bauchgefühl zum Marktverständnis
Viele Entscheidungen werden getroffen, ohne belastbare Daten zu Marktgröße, Kundenbedürfnissen oder Wettbewerbsdynamik.Ein reifes PM sammelt nicht einfach Feedback, sondern strukturiert es und übersetzt es in klare Marktchancen.
Was Reife ausmacht:
ein konsistenter Markt- und Kundenradar
standardisierte VoC-Methoden
Hypothesen validieren statt Annahmen verstetigen
Erster Schritt:Regelmäßige Markt- und Kundenanalysen einführen – pragmatisch, aber verbindlich.
2. Strategie & Roadmap – klare Richtung statt ständiger Kurswechsel
Viele Roadmaps sind reine Wunschlisten. Sie haben wenig strategische Kraft, weil Prioritäten fehlen oder nicht konsequent gehalten werden.
Was Reife ausmacht:
ein klares Zielbild für jede Produktlinie
Portfolio-Entscheidungen nach Wertbeitrag
Roadmaps, die nicht jedes Quartal kippen
Erster Schritt:Ein schlankes strategisches Rahmenwerk formulieren, das Orientierung gibt und Entscheidungen erleichtert.
3. Entwicklung & Requirements – von Interpretationen zu validierten Lösungen
Unklare Anforderungen sind ein Hauptgrund für Verzögerungen, Fehlentwicklungen und spätere Nacharbeiten. Ein reifes PM erzeugt Transparenz, bevor Technik startet.
Was Reife ausmacht:
saubere Anforderungen, verständlich für alle Beteiligten
MVPs und Kundentests in frühen Phasen
iterative Lern- und Anpassungsschleifen
Erster Schritt:Ein einheitliches Vorgehen für das Erfassen und Priorisieren von Anforderungen definieren.
4. Go-to-Market & Lifecycle – vom Launch-Event zur Wertsteuerung
Viele Produkte werden gut eingeführt, aber anschließend kaum aktiv gesteuert. Wertpotenziale bleiben liegen.
Was Reife ausmacht:
klare Preislogik (Value-based statt Cost-plus)
strukturierte Launchprozesse
aktives Lifecycle-Management mit messbaren Zielen
Erster Schritt:Ein verbindliches Launch- und Phase-out-Konzept etablieren.
5. Daten & Steuerung – von subjektiven Eindrücken zu belastbaren Fakten
Ohne Daten trifft PM Entscheidungen im Nebel. Mit Daten wird es zur Steuerungsdisziplin.
Was Reife ausmacht:
definierte KPIs für wirtschaftliche und marktseitige Performance
regelmäßige Reviews
BI-Unterstützung und Predictive Elemente
Erster Schritt:Ein kleines, klar definiertes KPI-Set festlegen und monatlich reviewen.
6. Organisation & Rollen – vom Zuständigkeitschaos zur Steuerungsfunktion
Produktmanagement ist häufig „für alles mitverantwortlich“ – und dadurch für nichts so richtig.Reife Organisationen schaffen Klarheit: Wer entscheidet was? Welche Rolle trägt welche Verantwortung?
Was Reife ausmacht:
sauber definierte Rollen und Schnittstellen
nachvollziehbare Entscheidungswege
PM als echte Führungsfunktion am Markt
Erster Schritt:Rollenprofile aktualisieren, gemeinsame Verantwortungsmodelle vereinbaren und sichtbar machen.
Wie du das Modell praktisch einsetzt
Status erfassen: Reifegrad der sechs Felder ehrlich bewerten.
Engpässe priorisieren: Zwei Felder auswählen, die den größten Hebel haben.
Konkrete Maßnahmen definieren: Keine Großprogramme, sondern klare Schritte.
Regelmäßig reflektieren: Reife entsteht nicht durch Dokumente, sondern durch konsequente Entwicklung.

Warum das heute relevanter ist denn je
Der globale Wettbewerb ist schneller geworden – nicht zwingend besser, aber konsequenter in Prozessen, Prioritäten und Marktbezug.Wer in diesem Umfeld bestehen will, braucht Produktmanagement als Steuerungsfunktion, nicht als Reaktionspunkt.Reife ist kein Luxus. Sie entscheidet über Wettbewerbsfähigkeit.
Zeit für eine ehrliche Standortbestimmung?
Ich unterstütze Unternehmen dabei, ihr Produktmanagement
strukturiert zu analysieren,
individuelle Entwicklungspläne zu gestalten und
diese auch praktisch umzusetzen – ohne Bürokratie, dafür mit Wirkung.
Wenn du herausfinden willst, wo dein Produktmanagement wirklich steht und wie es schneller, klarer und wirksamer wird, melde dich gerne direkt bei mir.
Ein gutes Gespräch reicht oft, um die relevanten Hebel deutlich zu sehen.
Wenn du möchtest, erstelle ich dir zusätzlich:
eine visuelle Version als PDF,
ein LinkedIn-Karussell,
oder eine Landingpage, die exakt dazu passt.




Kommentare